Wichtige Begriffe des Sadomasochismus erklärt

BDSM

BDSM steht für Bondage, Dominanz, Disziplin, Sadismus und Masochismus und bezieht sich auf alle Aktivitäten, bei denen eine oder mehrere Personen entweder eine dominante oder eine unterwürfige Rolle einnehmen. BDSM ist ein Überbegriff, der eine breite Palette von Aktivitäten und Fetischen umfasst, die sich alle um Dominanz und Unterwerfung drehen. In der Welt des BDSM gibt es zwei Rollen: den Top und den Sub (von submissiv). Der Top ist der dominante, der Sub der unterwürfige Partner. Es gibt viele verschiedene Aktivitäten, die in einer BDSM-Beziehung stattfinden können, vom Spanking bis zur Geißelung, vom Pegging bis zum Fisting und vielem mehr. Was den einen erregt, erregt den anderen vielleicht nicht, deshalb ist es wichtig, die Interessen und Grenzen des anderen zu respektieren. Dies wird im Vorgespräch vereinbart, zusammen mit den Grundregeln für Sicherheit und Benehmen.

Femdom: Weibliche Dominanz

Femdom ist eine Form von BDSM, die sich auf weibliche Dominanz konzentriert. Die Domina (kurz für "Dominatrix") ist eine professionelle Person, die Femdom-Aktivitäten ausführt. Als unterwürfiger Partner werden Sie es wahrscheinlich erregend finden, die Kontrolle abzugeben und sich den Wünschen Ihrer Partnerin zu fügen. Das kann Ihr Sexleben und das gegenseitige Vertrauen auf ein neues Niveau heben. Die dominante Partnerin genießt die ermächtigende Erfahrung, vollständige Macht und Kontrolle über den submissiven Partner zu haben.

Dominatrix oder kurz "Domina"

Für einige Männer – mehr als man annehmen würde – ist die Vorstellung von einer Frau benutzt und kontrolliert zu werden sehr erregend. Sie ist die Königin die das Sagen hat und diktiert, was im Schlafzimmer passiert. Sie kann und soll ganz Diva sein, sich verwöhnen und verehren lassen, und für einmal nicht an die Bedürfnisse des Gegenübers zu denken, sondern nur an die Eigenen. Lerne eine Domina zu sein mit Domina Kursen an der Dominaschule Schweiz

Findom: Finanzielle Dominanz

Findom ist der Akt der finanziellen Dominanz und ist eine Art von D/s-Beziehung, bei der der "Sub" seiner Dom Geld als eine Form der Anbetung und Hingabe abgibt. Diese Art von Beziehung kann sich auf verschiedene Weise manifestieren, von regelmäßigen Tributen und Service-Zahlungen bis hin zum Kauf luxuriöser Gegenstände als Geschenk.

Der Findom-Spielstil ist nicht auf die virtuelle Welt beschränkt - viele Kinkster entscheiden sich für Aktivitäten in der realen Welt, wie z. B. Einkaufstouren oder Essen gehen. Finanzielle Dominanz spielt auch eine große Rolle bei der Demütigung - der Unterwürfige soll sich als minderwertig fühlen, indem er das Geld das er verdient nicht als seines betrachtet, sondern es aus Verehrung für seine Herrin erarbeitet.

Fetisch

Ein Fetisch ist ein intensives sexuelles Verlangen nach einer bestimmten Art von Objekt, Körperteil oder Material. Ein paar der am meisten verbreiteten sind der Fuss-Fetisch, der High-Heels oder Dessous-Fetisch. Aber im Prinzip kann jeder Körperteil und jedes Kleidungsstück zu einem Fetisch werden. Das Objekt der Begierde wird zum Ersatz für das Weibliche im Generellen, wenn jemand (oft Männer in jugendlichem Alter) längere Zeit trotz sexuellem Verlangen eine intime Beziehung zu Frauen fehlen.

Worshipping und Hingebung

Anbetung und Dienen als Zeichen der Hingebung sind weitere Elemente des BDSM. Bei der Anbetung drückt der Sub seinen Respekt und seine Bewunderung gegenüber dem Top, der Domina, aus, indem er z. B. auf Befehl ihre Füße massiert, Teile ihres Körpers küsst oder leckt, oder seine Ergebenheit durch schmerzhafte oder perverse Tests beweisen muss. Dazu kann auch das Dienen gehören, wie zum Beispiel Putzarbeiten oder Einkäufe erledigen oder Essen machen.

Flagellation

Die Bestrafung und Disziplinierung durch die Anwendung schmerzhafter Gewalt ist eine Demonstration der Macht des Dom über den Sub. Die Flagellation kann von sanften, symbolischen Schlägen mit Paddle oder Gerte bis hin zu härteren Peitschenhieben reichen, die Striemen oder sogar Narben zurücklassen. Obwohl es sich um eine Form des Rollenspiels handelt, behaupten viele Teilnehmer, dass sie einen emotionalen oder spirituellen Nutzen aus der Flagellation ziehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Praktizierenden es als eine Übung zur Selbsterkenntnis betrachten. Das eigentliche Erregende daran ist aber, sich als Beweis der Hingabe bis an die Schmerzgrenzen bringen zu lassen.

Pegging

Beim Pegging schnallt sich eine Frau einen Dildo oder Butt Plug um und dringt in den Anus ihres männlichen Partners ein. Es kann ein unglaublich intimer und lustvoller Akt für beide Beteiligten sein, da es die traditionellen Rollen bei sexuellen Aktivitäten umkehrt. Die dominante Person befindet sich dabei in einer sehr verletzlichen Position, die es ihr ermöglicht, von ihrem Partner "getoppt" zu werden. Die körperlichen Empfindungen beim Pegging können ebenfalls sehr intensiv sein, da die Prostata während der Penetration stimuliert wird, was zu starken Orgasmen führt.

Fisting

Fisting ist eine Art von BDSM-Aktivität, bei der der Anus mit einer oder beiden Fäusten penetriert wird. Es erfordert eine längere Trainingsperiode, um über Wochen bis Monate hinweg den Anus genügend zu dehnen und ein sicheres und angenehmes Spiel zu gewährleisten.

Chastity (Keuschheit) 

Der Sub trägt einen Keuschheitsgürtel oder Peniskäfig, der ihn daran hindert, sexuell aktiv zu sein. Für manche Menschen besteht die Herausforderung vor allem darin, sich selbst etwas zu verweigern, das sie unbedingt haben wollen, aber nicht bekommen dürfen. Auch hierbei geht es um die rituelle Abgabe der Kontrolle an die Herrin, aber hier kan die Kontrolle über die eigentliche Session hinaus gehen und wochenlang auch in den Alltag des Subs hinein weiter gehen.

Das ist noch lange nicht alles

Wenn es um BDSM geht, wird es wohl nie eine vollständige Auflistung aller Spielarten und Möglichkeiten geben. Die hier erklärten Begriffe sind wirklich nur ein winziger Teil dessen, was sich zu erkunden lohnt.

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